Wälder sind von unschätzbarem Wert für unsere Welt. Sie beeinflussen die Luft, das Wasser, das Klima, die Artenvielfalt, unsere Gesellschaft und unsere Gesundheit. Rund 31 Prozent der weltweiten Landoberfläche sind mit Wäldern bedeckt, das entspricht einer Fläche von 4 Milliarden Hektar.
Bäume sind wie das Vakuum unseres Planeten. Durch ihre Blätter und Rinde nehmen sie schädliche Schadstoffe auf und geben sauberen Sauerstoff zum Atmen ab. Zwischen 30.000 und 40.000 Kubikmeter Luft verarbeitet ein Baum in unseren Breitengraden täglich. Dabei nimmt er Kohlendioxid auf, gibt Sauerstoff ab, feuchtet die Luft an und filtert sie von Schadstoffen. Möglich wird das durch die innere Struktur der Blätter, die einem Schwammgewebe gleicht und alles aufnimmt – Bakterien, Sporen, Feinstaub.
Bäume spielen eine Schlüsselrolle beim Auffangen von Regenwasser und bei der Verringerung des Risikos von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdrutschen. Ihr kompliziertes Wurzelsystem wirkt wie ein Filter, der Schadstoffe entfernt und die Wasseraufnahme in den Boden verlangsamt. Dieser Prozess verhindert schädliche Ufererosion und verringert das Risiko von Übersättigung und Überschwemmungen. Ein ausgewachsener Baum kann jährlich mehr als 15.000 Liter Wasser auffangen.
Bäume zählen zu den beeindruckendsten Lebewesen auf unseren Planeten. Wo das Klima nicht zu trocken oder zu kalt ist, dominieren sie die Landschaft. Wo sie wachsen, sind sie der zentrale Baustein des Ökosystems. Ein einziger Baum kann Hunderte von Insekten-, Pilz-, Moos-, Säugetier- und Pflanzenarten beherbergen. Ohne Bäume hätten die Waldtiere keine Heimat. Speziell ältere Wälder, mit grossen Bäumen, einem komplexen Kronendach und einem starken Unterwuchs bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere.
Bäume tragen zur Kühlung des Planeten bei, indem sie schädliche Treibhausgase wie Kohlendioxid ansaugen, speichern und Sauerstoff wieder in die Atmosphäre abgeben. In Städten können Bäume die Gesamttemperatur um bis zu acht Grad Celsius senken. Da mehr als 50% der Weltbevölkerung in Städten leben brauchen wir auch da vermehrt Bäume. Ein ausgewachsener Baum kann durchschnittlich 48 Pfund Kohlendioxid pro Jahr absorbieren, was die Städte zu einem gesünderen und sichereren Ort zum Leben macht.
Der Wald macht den Menschen gesund und das ganz von allein. Das Rauschen der Blätter, die Duftstoffe der Bäume, Vogelgesang und Bachgeplätscher heilen den Menschen und stärken seine Gesundheit. Japanische Wissenschaftler aus Immunologie, Kardiologie, Neurobiologie und anderen Fakultäten haben die gesundheitsfördernden Wirkungen des Waldes in diversen Studien belegt. Schon der Anblick des Waldes genügt, damit der Blutdruck sinkt, der Puls sich verlangsamt und die Konzentration des Stresshormons abnimmt.
Es gibt viele Gründe, Bäume zu erhalten und in ihrem Wachstum zu fördern. Von Baumpflegern über Holzfäller bis hin zu Forschern - die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Forstwirtschaft sind endlos. Wir sind nicht nur auf Bäume angewiesen um zu arbeiten, sondern nachhaltige Baumzucht liefert Holz zum Bau von Häusern und Unterkünften. Und Holz wird zudem zum Kochen und Heizen verwendet. Und zu guter Letzt sind Wälder auch Nahrungslieferanten für unsere Gesellschaft. Sie liefern Früchte, Nüsse, Beeren und Blätter.
Auf unsere Erde leben ungefähr 30 bis 60 Millionen Arten Bäume. Bäume nehmen über die Blätter und Wurzelspitzen ständig Informationen aus der Umwelt auf, verarbeiten sie und handeln dementsprechend. Sie kommunizieren im Organismus und miteinander.
Selbst wenn Bäume, Sträucher und Kräuter keine Sinnesorgane und kein Gehirn besitzen, sie nehmen die Signale aus der Umwelt über das Licht oder das Wasser mithilfe der Blätter und der Wurzeln wahr. Auch wenn ein Baum ein Leben lang am selben Fleck steht; Bäume sind keineswegs stumm und einsam. Im Wald haben sie Freunde, Partner, Familie und Feinde. Und mit allen sind sie verbunden. Unter der Erde nimmt jede Baumwurzel etwa doppelt so viel Fläche für sich in Anspruch wie eine wie Baumkrone. In einem einzigen Kaffeelöffel Walderde befinden sich kilometerlange Pilzgeflechte die wie winzige Leitungen sind und ganze Wälder vernetzen .
Dank dem Einsatz von zahlreichen Menschen können Tag für Tag weitere Bäume gepflanzt werden. Wenn auch Sie bei Forest Federation mithelfen wollen, ob als Ambassador, Unterstützer, Influencer oder anderes, nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
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Unsere Wälder der Erde lassen sich grob in drei grosse Waldökotypen teilen. Die Übergänge zwischen diesen Hauptwaldtypen sind fliessend und jeder dieser Waldtypen ist unfassbar wertvoll für unsere Erde.
Im Norden der Erdhalbkugel erstreckt sich von Skandinavien über die sibirische Taiga und Alaska sowie Kanada das umfangreichste, geschlossene Waldgebiet der Erde: der boreale Nadelwald. Hier folgen auf lange, kalte Winter kurze Sommer. Die Hauptbäume sind Fichten-, Kiefern-, Lärchen- und Tannenarten. Die Fläche der borealen Wälder beträgt 1,4 Milliarden Hektar.
In den Wäldern der gemässigten Zonen wachsen Nadelwälder aber auch reine Laubwälder. Die Hauptbaumarten sind Buche, Eiche, Ahorn, und Esche. Je kürzer die Vegetationszeiten im Wald sind, umso mehr nimmt die Konkurrenzkraft der Nadelbäume gegenüber den Laubbäumen zu. In den Laubwäldern gibt es daher an steigender Höhenlage immer mehr Nadelbäume.
In einem Bereich von etwa 10 Grad nördlich und südlich des Äquators wächst der tropische Regenwald. Heute gibt es noch ca. 1,8 Milliarden Hektar Tropenwald, leider mit absteigender Tendenz. Auffälligstes Merkmal ist seine unglaubliche Artenvielfalt. Auf einem Hektar findet man häufig über 100 Baumarten vereint. Dazu kommen unzähligen Pflanzen- und Tierarten.